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Härtetest: Kathrin Dannenberg (l.) leitete beim SV Calau den ersten Sozialausschuss nach der kommunalpolitischen Pause. Foto: Jan Augustin

Jan Augustin | LAUSITZER RUNDSCHAU

Beim SV Calau schlägt's 5 vor 12

Größter Verein fordert die Übernahme der kompletten Betriebskosten durch die Stadt

Calau | Calaus größter Verein, der SV Calau, steckt seit Jahren in finanziellen Schwierigkeiten. Der Vorstand hat die Stadt jetzt darum gebeten, seine Betriebskosten zu übernehmen. Ansonsten drohe die Zahlungsunfähigkeit.

Es ist ein langer erster Sozialausschuss, den Kathrin Dannenberg (Linke) am Dienstagabend das erste Mal leiten muss. Das Thema "Antrag SV Calau" steht zwar erst an siebenter Stelle. Dann zeigt sich aber, dass es der am intensivsten (eine Stunde) besprochene Tagesordnungspunkt ist. Das Gremium hat sich nicht ohne Grund in dem von Vereinsmitgliedern frisch renovierten Gastraum des SV Calau zusammengefunden. Der SV Calau ist der größte Verein der Stadt. 267 Mitglieder gibt es zurzeit. Der Verein, der das 18.000 Quadratmeter große Gelände von der Stadt Calau kostenlos pachtet, steckt seit Jahren in finanziellen Schwierigkeiten. Die Stadt bezuschusst den Klub jährlich. 3500 Euro waren es im vergangenen Jahr. In diesem Jahr sind es 5000 Euro. Die Sozialausschuss-Mitglieder stimmten der Erhöhung einstimmig zu.

Doch dem Verein reicht das nicht. "Es schlägt fünf vor zwölf", sagt Präsident Reinhard Kaltschmidt. Den Mitgliedseinnahmen von 19.000 Euro im Jahr stünden Betriebskosten von 18.000 Euro gegenüber. In der Gesamtrechnung wirtschaftet der Verein sogar ins Minus. Bisher hätte der Verein die Betriebskosten mit den Sponsorengeldern bezahlt. Nun regt Kaltschmidt eine generelle Übernahme der Kosten durch die Stadt – die ja günstigere Konditionen beim Energieversorger erhalte – an. Im Gegenzug zahle der Verein der Stadt eine Pacht von maximal 500 Euro. Dass der Verein in der Stadt dann eine Extra-Behandlung genieße, sei gerechtfertigt. Keiner habe so eine große Fläche zu bewirtschaften. Außerdem müsse der gefördert werden, der sich besonders stark im Kinder- und Jugendsport engagiert.

Kassenprüferin Simone Kunde, die hauptamtlich beim Kreissportbund arbeitet, sei zwar zufrieden, dass jetzt etwas in Bewegung gekommen ist. Sollte jedoch keine schnelle Einigung gefunden werden, drohe die Zahlungsunfähigkeit. Zumal dem Verein ab 2015 ein weiterer Kostenblock vor das Tor gestellt werden könnte: Der Landessportbund plane, die Mitgliedsbeiträge von sechs auf acht Euro zu erhöhen. Für den SV wären das gut 500 Euro.

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