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Unterwegs in Oberspreewald-Lausitz und im Elbe-Elster

Einrichtungen der Hilfen zur Erziehung

Einrichtungen der Hilfen zur Erziehung- ein Begriff, den sicher nur die Fachwelt kennt. Starr klingt’s, aber es geht um Kinder und Jugendliche, die Hilfe brauchen, ein Zuhause. Ob im ASB Kinderheim Vetschau und Drochow, im AWO Haus „An der Elster“ in Herzberg, ich begegne engagierten Menschen. Sie sind nachdenklich, abgeklärt, wenn es um Politik geht. Einfühlsam, wenn sie über die Kinder sprechen. Das Wort Systemsprenger fällt. Oft sind Eltern überfordert, selbst psychisch angeschlagen, aus unterschiedlichen Gründen. Das zieht sich durch alle Schichten. Die Erzieher*innen wissen, wie es den Kindern geht. Sie bringen einen vollen Rucksack mit und sie „passen“ oftmals dann eben nicht, schon gar nicht in das Schulsystem, welches viel zu unflexibel ist. Lehrkräfte bemühen sich, sind aber häufig überfordert. Die Hilfen zur Erziehung können nicht alles stemmen. Das sieht auch der Jugendamtsleiter des OSL-Kreises so. Schulen müssen eben gut ausgestattet sein. Oft ist die Suche nach einer Schule schwer. Volle Klassen, kein Platz und dann noch ein „schwieriges“ Kind? Das macht die Arbeit nicht leicht. Die Schulen müssten sich mehr öffnen. Mehr Sozialarbeiter*innen, mehr Lerntherapeut*innen, mehr Sonderpädagog*innen, mehr Zeit, mehr Zusammenarbeit. Das wünschen sie sich für ihre Kinder. Die Bedürfnisse von Kindern gehören nun mal nicht in die Sparbüchse. Der Bedarf an Plätzen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist groß, Diagnostik notwendig. Wir reden über das Geld. Leider gibt es keine einheitliche Regelung für das Taschengeld. Hier wünscht man sich mehr Verbindlichkeit durch das Land.  Das Bekleidungsgeld ist zu gering, immer ein Aushandlungsprozess. Die Lebensmittelkosten steigen stetig, Kopfschütteln. „Wir wollen unseren Kindern auch alles ermöglichen. Der Betreuungsschlüssel müsste verbessert werden. Unsere Mitarbeiter*innen werden stark beansprucht. Das geht oft an die Substanz. Gut ist, dass wir Supervision geboten bekommen.“, so die Leiter*innen. Die Kinder brauchen eine Stelle, an die sie sich wenden können, wenn es Probleme gibt, wenn sie ratlos sind, wenn sie sich beschweren wollen. Sowas nennt man Ombudstelle. Das Land will eine schaffen, viel zu wenig. Wir brauchen ein ganzes Netzwerk. Der Vorschlag der Linksfraktion wurde damals abgelehnt. Insgesamt wartet man auf das Land in der Umsetzung der SGB VIII Reform. Gern wäre man weiter und hofft auf klare Regelungen, auch was den Mehrbelastungsausgleich für die Landkreise betrifft.  Es dauert alles zu lang.