Lernen in Brandenburg: Wegweiser zu (alltäglichen) Beiträgen für eine gerechtere Welt
Viele Menschen haben genug mit den Problemen zu tun, die sie in Brandenburg vor der eigenen Haustür haben. Im Zeitalter der Globalisierung ist es jedoch unverzichtbar, auch zu wissen, was in anderen Erdteilen geschieht und welche Probleme es dort gibt – die wir häufig durch nicht nachhaltiges Konsumverhalten und unseren Lebensstil insgesamt mit zu verantworten haben, wie den globalen Klimawandel und die Vernichtung natürlicher Lebensgrundlagen weltweit, Hungersnöte oder auch Finanzkrisen. Bildung ist auch hier – wie in Fragen der individuellen Selbstfindung, Chance auf Selbstverwirklichung und gesellschaftliche Teilhabe – ein wichtiger Schlüssel. Denn die vielen Perspektiven in und unsere Verbundenheit mit dem Rest der „Einen Welt“ im eigenen Leben in Brandenburg stets mitzudenken, will gelernt sein. Das ist eines der Anliegen vieler entwicklungspolitischer Vereine, Verbände und anderer Akteure im Land. Unter organisatorischer Leitung des Verbands der entwicklungspolitischen Nichtregierungsorganisationen Brandenburg e.V. (VENROB) stellten sie am Donnerstag (4. Dezember) einmal mehr eine Bildungstagung auf die Beine. Fragen aus diesem Themenspektrum widmen sich die jährlichen, in 2014 bereits zum 11. Mal veranstalteten Brandenburger Entwicklungspolitischen Bildungs- und Informationstage (BREBIT), an deren Ende die gestrige Tagung stattfand. Die BREBIT will hierzulande das Bewusstsein für die Lebenswirklichkeit in anderen Erdteilen schaffen, Verständnis und das Überdenken der eigenen Lebensweisen anregen sowie letztlich gute, faire, nachhaltige Handlungsoptionen bereits im Alltag aufzeigen.
Unter dem Motto „Bildung.Gerechtigkeit.Zukunft“ kamen Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler, Gäste von Nichtregierungsorganisationen und weitere zusammen, um in Arbeitsgruppen zu beraten, wie man in Schule, Universität und im Bildungswesen allgemein, doch letztlich generationenübergreifend, das Thema Nachhaltigkeit nachvollziehbar, gut verständlich sowie dann auch inspirierend für das eigene Handeln vermitteln kann. Die Vernetzung aller Gäste der heutigen Tagung war dabei ausdrücklich erwünscht.
Für DIE LINKE-Fraktion nahm die bildungspolitische Sprecherin Kathrin Dannenberg teil, Gerrit Große hielt als designierte Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport des Landtags Brandenburg ein Grußwort. Darin erinnerte sie u.a. an das vorsichtige, aber voraussetzungsvolle Wachsen einer Willkommenskultur für alle Menschen, die für ein Leben in Freiheit, Gleichberechtigung und für Teilhabe in unser Land kommen. Für die Umsetzung der bei der Tagung thematisierten Ziele sei vor allem auch eine verstetigte Förderung für Bildungsprojekte entscheidend. Eine hohe Bedeutung kommt den Konzepten und Programmen der „Einen Welt“, dem „Toleranten Brandenburg“, der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) wie dem Globalen Lernen zu. Brandenburg hat unter anderem mit dem regelmäßigen „Round Table“-Treffen der entwicklungspolitischen Akteure im Land, eigenen Entwicklungspolitischen Leitlinien, einer Nachhaltigkeitsstrategie samt entsprechendem Beirat sowie einem Landesaktionsplan Bildung für nachhaltige Entwicklung bereits bemerkenswerte Etappenziele erreicht. Unser Land ist damit auf dem richtigen, aber immer noch langen Weg.
Übrigens: Für eine besonders lebhafte Einführung ins Thema Bildung für Nachhaltigkeit hatten die Organisatorinnen sogar Prof. Dr. Dr. Klaus Töpfer gewinnen können. Der ehemalige „UN-Umweltminister“ und jetzige Chef des „Institute for Advanced Sustainability Studies“ aus Potsdam führte gerade Menschen ohne Vorwissen einfühlsam an die Materie heran.
Die BREBIT werden im kommenden Jahr erneut stattfinden – und dann besondere Schubkraft bekommen: Denn 2015 wird das Europäische Jahr der Entwicklung sein.
Zur Presseerklärung der Fraktion geht es hier.