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Armut hat ein Gesicht: Augen - Nase - Mund

Kathrin Dannenberg Sport-und Bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion Brandenburg auf dem Kongress
Ohne Hürden ins Leben

Kinderarmutskongress in Leipzig am 2.Juni 2018

Am 2.Juni 2018, einen Tag nach dem Kindertag, fand in Leipzig die Kinderarmutskonferenz statt.

Kinderarmut ist in Deutschland zu einer Klassenfrage geworden: Über 2,7 Mio. Kinder bekommen schlechtere oder keine Chancen zum Aufstieg. Das dürfen wir nicht hinnehmen. Kinder, die in Armut aufwachsen, haben weniger Bildungs- und später schlechtere Einkommenschancen. Sie leben häufiger ungesund, was zu einer schlechteren Lebensperspektive und einer geringeren Lebenserwartung führt. Kinder brauchen unseren Schutz. Tatsache ist: Kinderarmut wird in der Gesellschaft häufig negiert, weder ernst genommen, noch ernsthaft bekämpft. Wenn das so bleibt, berauben wir uns unserer eigenen Zukunft, so Dr. Dietmar Bartsch zu Beginn des Kongresses.

 Der Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, stellte im Rahmen des Armutskongresses klar, dass „es wesentliches Moment ist, dass unsere Gesellschaft ihre Haltung zu Kindern und Familien verändert. Kinderarmut ist nicht selbstverschuldet und es muss alles dafür getan werden, dass Kinder aus der Armutsspirale herausgeholt werden.“

Im Referat von Dr. Thomas Lampert wurden die gesundheitlichen Folgen von Kinderarmut anhand der KiGGS Studie beleuchtet. Das Armutsrisiko verringert Lebenszeit. Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland steht im Vordergrund der Studie.Sie beobachtet die gesundheitliche Situation der in Deutschland lebenden Kinder und Jugendlichen und begleitet sie bis ins Erwachsenenalter.

 „Die momentane Familienpolitik folgt dem Matthäus-Prinzip: Wer hat dem wird gegeben.“, so Professor Dr. Michael Klundt. Dies unterstützte die Familienministerin des Landes Thüringen, Heike Werner und wies darauf hin: „Die zunehmende Ungleichheit in der Gesellschaft gefährdet unsere Demokratie.“

 

Wolf Dermann, stellv. Geschäftsführer und Mitbegründer von Arbeiterkind.de, sprach zur Situation von Studierenden aus Nicht-Akademikerfamilien. Arbeiterkind.de ermutigt Schülerinnen und Schüler aus Familien ohne Hochschulerfahrung dazu, als erste in ihrer Familie zu studieren. 6.000 Ehrenamtliche engagierten sich bundesweit in 75 lokalen ArbeiterKind.de-Gruppen, um Schülerinnen und Schüler über die Möglichkeit eines Studiums zu informieren und sie auf ihrem Weg vom Studieneinstieg bis zum erfolgreichen Studienabschluss und Berufseinstieg zu unterstützen.

 Der Kampf gegen Kinderarmut duldet keinen Aufschub. Jedes verlorene Jahr ist ein Lebensjahr eines Kindes. Kinderarmut raubt Lebensfreude und Lebenschancen, sie zerstört Kindheit.

 

Zum Nachlesen:

KiGGs Studie

Kinderarmut und Reichtum in Deutschland Studie von Prof. Dr. Michael Klundt

Arbeiterkind.de